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Telefonische Identifikation vs. Ansprachen in Social Media: Was heute wirklich funktioniert

  • Autorenbild: Alexander Flockau
    Alexander Flockau
  • 14. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Nov.

In einer Arbeitswelt, die zunehmend digital, schnelllebig und vernetzt ist, stehen Unternehmen vor einer wichtigen Frage: Wie erreiche ich Kandidaten oder potenzielle Kunden am besten – per Telefon oder über Social Media?


Beide Kanäle haben ihre Berechtigung. Doch ihre Wirkung unterscheidet sich deutlich je nach Zielgruppe, Kontext und Kommunikationsstil. Ein Blick auf die Unterschiede zeigt, warum moderne Outreach-Strategien beide Welten kombinieren müssen – aber nicht gleichermaßen einsetzen sollten.


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1. Telefonische Identifikation: Der Klassiker im Wandel


Die telefonische Identifikation – also das Erstgespräch zum Kennenlernen, Qualifizieren oder Übermitteln von Informationen – ist seit Jahrzehnten im Recruiting und Vertrieb etabliert.


Vorteile der Telefonansprache


✔ Direkt, persönlich und verbindlich: Ein Telefonat schafft sofort Nähe. Stimme, Tonfall und Reaktionsfähigkeit vermitteln Vertrauen.

✔ Klare, schnelle Rückmeldungen: Fragen lassen sich sofort klären. Entscheidungen fallen schneller.

✔ Hohe Aufmerksamkeit: Wer am Telefon ist, hört zu. Keine Ablenkungen durch Scrollen oder parallele Chats.


Nachteile der Telefonansprache


✘ Niedrige Erreichbarkeit: Viele Kandidaten gehen nicht mehr ans Telefon, sind im Home-Office oder häufig in Meetings.

✘ Intrusiv: Ein Anruf unterbricht immer. Viele empfinden das als aufdringlich.

✘ Vorbereitung und Zeitaufwand: Telefonate sind nicht automatisierbar. Jeder Kontakt kostet Zeit und Fokus.

✘ Falscher Zeitpunkt = verlorene Chance: Wer jemanden stresst, erreicht oft das Gegenteil.


2. Ansprachen in Social Media: Die neue Normalität


Ob LinkedIn, Xing, Instagram oder TikTok – Social Media ist heute nicht nur Kommunikationsplattform, sondern auch Arbeitsmarkt, Netzwerkforum und digitalen Visitenkarte.


Vorteile von Social-Media-Ansprachen


✔ Niedrige Hemmschwelle & asynchrone Kommunikation: Empfänger antworten dann, wenn es passt – ohne Druck.

✔ Perfekt skalierbar: Mehrere Nachrichten können gleichzeitig versendet, geprüft und nachverfolgt werden.

✔ Sichtbarkeit durch Profil & Content: Man sieht sofort: Wer ist die Person? Was macht sie? Welche Interessen hat sie?

✔ Hohe Passgenauigkeit: Dank Profilinformationen sind Ansprache und Person oft besser aufeinander abgestimmt.

✔ Optimal für jüngere Zielgruppen: Digital Natives erwarten digitale Kommunikation – kein Cold Call.


Nachteile von Social-Media-Ansprachen


✘ Nachrichtenflut: Gerade Fachkräfte erhalten täglich mehrere Kontaktanfragen. Viele gehen unter.

✘ Kürzere Aufmerksamkeitsspanne: Eine Nachricht muss sofort überzeugen, sonst wird gescrollt.

✘ Risiko von Massenansprachen: Unpersönliche Vorlagen fallen negativ auf und beschädigen das Image.

✘ Profilgebundener Kontext: Personen ohne Social-Media-Aktivität sind schwer zu erreichen.


3. Welcher Kanal eignet sich für welchen Zweck?


Telefonisch eignet sich besonders für:


  • finale Qualifikationen

  • vertrauliche Themen

  • dringende Abstimmungen

  • komplexe Rollenprofile

  • Entscheidungsgespräche

  • Senioren- und Executive-Level-Kandidaten


Social Media eignet sich besonders für:


  • Erstkontakt & Aufmerksamkeit

  • Employer Branding

  • Aktive Kandidatensuche

  • Networking

  • Rekrutierung jüngerer Zielgruppen

  • skalierbare Outreach-Kampagnen


Die Wahrheit ist: Kein Kanal ist per se besser – sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben.


4. Die effektivste Kombination: Social Media → Telefonat


Die erfolgreichsten Unternehmen und Recruiter nutzen Social Media als Türöffner – und das Telefon für die Vertiefung. Der typische High-Conversion-Prozess sieht so aus:


  1. Individuelle Social-Media-Ansprache– Bezug auf Erfahrung, Projekt oder Interesse

  2. Kurzer Austausch im Chat– Klärung des Interesses

  3. Einladung zum Telefonat oder Video-Call– für persönliche Verbindung

  4. Entscheidungs- oder Beratungsgespräch am Telefon


Diese Kombination vereint Reichweite, Präzision und Persönlichkeit.


5. Psychologie der beiden Kanäle


Wie Social Media wirkt


  • niedrigschwellig

  • unverbindlich

  • explorativ

  • dialogorientiert


→ Perfekt für die erste Phase einer Beziehung.


Wie Telefonie wirkt


  • verbindlich

  • direkt

  • menschlich

  • vertrauensfördernd


→ Perfekt für die Entscheidungsphase.

Wer beides kombiniert, nutzt die Stärken beider Welten.


6. Fazit: Der richtige Kanal hängt von Timing, Zielgruppe und Inhalt ab


Telefon oder Social Media? In der modernen Kommunikation lautet die Antwort:


Beides – aber zur richtigen Zeit und für den richtigen Zweck.


  • Social Media öffnet Türen.

  • Das Telefon baut Beziehungen auf.

  • Eine hybride Strategie erzielt die besten Ergebnisse.


Unternehmen, die ausschließlich telefonieren, wirken altmodisch. Unternehmen, die ausschließlich auf Social Media setzen, verlieren Tiefe. Die Zukunft gehört denen, die digitale Reichweite und menschliche Nähe intelligent verbinden.

 
 
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